Beginnen wollen wir unsere Wanderung hier am Schwimmbad. Gleich hinter dem Schwimmbad beginnen die Colmnitzwiesen und nach nur 300 m der erhabene Tharandter Wald, dem schönsten sächsischen Wald. In Bekleidung des Colmnitzbaches, vorbei an saftig grünen Wiesen, wo seltenes Lungenkraut, Beinwell, Springkraut noch in Ruhe gedeihen kann. Rechter Hand, das sich erhebende Waldstück, ist der Tännicht.

Noch ein paar Meterchen und wir können vor uns eine Porphyr-Felsnase erkennen, die Diebeskammer. Beim Lesen der Hinweisschilder spüren wir förmlich das Rattern alter Fuhrwerke, denn der Räuber Lips-Tullian soll der Sage nach hier sein Unwesen getrieben haben und in einer Höhle sein Diebesgut aus Kirchenplünderungen und Einbrüchen versteckt haben. Ältere Naundorfer wissen jetzt noch Wunderdinge zu erzählen über die Umtriebe anfangs des 19. Jahrhundert. Unsagbare Schätze und Verbindungsgänge bis Frauenstein oder Grillenburg werden immer wieder erwähnt. Jetzt aber bewundern wir die schöne neue Holzbrücke über die Colmnitz. Eine kleine Sandsteinbogenbrücke, die viele Jahre den Bach querte, wurde vom Jahrhunderthochwasser 2002 einfach weggespült. Von der Holzbrücke aus können wir eine beschriftete Steinsäule erkennen.

Sie markiert den nach geometrischen Gesichtspunkten errechneten Mittelpunkt von Sachsen. Trotz seiner Nähe zu Naundorf befindet er sich auf der Gemarkung von Grillenburg. Die Sitzgruppen laden uns herzlichst zum Verweilen ein und genießen die Stille des Waldes. Gestärkt geht es bergan zum schön ausgebauten Wanderweg auf dem ehemaligen Bahndamm der Kleinbahnstrecke Klingenberg-Oberdittmannsdorf. Die Kleinbahnstrecke wurde 1971 stillgelegt. Jetzt gehen wir bis zum Waldrand Richtung Naundorf und erblicken die Gippenhäuser. Nach ein paar Metern erblicken wir das Freibad, unseren Ausgangspunkt. (Rundweg ca. 2,2 km)

Wanderung zum Lips-Tullian - Rundweg ca. 6,5 km

St. Sch.